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Namibia 2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sussuvlei
Sussuvlei

Montag, 24.09.2012

Von Hamburg nach Istanbul

Gut gelaunt treffen wir uns am Flughafen Hamburg, um zuerst für ein paar Tage nach Kapstadt zu fliegen. Dank Übernahme von Teilen unseres Gepäcks durch Birgit und Ekkehard und die großzügige Gepäckobergrenze von 40 kg pro Person bei Turkish Airways können wir alle auf einer Rotary-Auktion ersteigerten Teppiche, weitere Brücken, Oberbetten mit Silberfäden, etc. mit einchecken und auf die Reise bringen

Bevor wir losfliegen, gibt es noch einen Imbiss in der Hamburger Senator Lounge, da Birgit und Ekkehard unsere Berichte über die gute Verpflegung durch Turkish Airways nicht ganz abgenommen haben….

Kaum sitzen wir in der Maschine nach Istanbul, wird wie von uns angekündigt ein tolles Menü serviert! Natürlich müssen wir alle davon kosten und können uns danach entspannt zurücklehnen und den Flug nach Istanbul genießen.

 

Dienstag, 25.09.2012

Von Istanbul nach Kapstadt mit Tafelberg

Nach ruhigem Flug nach Istanbul ging es zur Erholung vor dem Weiterflug nach Kapstadt in die riesige, moderne Turkish Airways Lounge – und wieder standen Köstlichkeiten bereit. Es fiel schwer dem zu widerstehen.

Erholt und gestärkt ging es dann auf die Reise von Istanbul nach Kapstadt.

Während Birgit den nächsten Versuchungen des Bordservice in unserem modernen A 330 widerstand, probierten wir anderen doch noch die eine oder andere Köstlichkeit des nächsten mehrgängigen Menüs. …

Danach war Nachtruhe auf den komplett flachen Betten angesagt. Ausgeruht kamen wir nach einem ruhigen Flug morgens gegen 10 Uhr in Johannesburg an, wo wir nach einem kurzen Zwischenstopp (wir konnten während des Auftankens im Flieger bleiben) nach Kapstadt weiterflogen.

Am Flughafen in Kapstadt wurden wir unserem Taxifahrer wegen des vielen Gepäcks mit einem Kleinbus abgeholt. Da der Ankunftstag laut Wetterbericht der einzige Tag ohne „Table Cloth“ war, fuhren wir direkt zum Tafelberg. Es war erstaunlich, wie viele andere Menschen ebenfalls auf diese Idee gekommen waren…. So dauerte es eine Weile, bis wir die Cable Car besteigen und auf den höchsten Punkt Kapstadt’s fahren konnten.

Oben angekommen bot sich uns trotz leichten Dunstes ein phantastischer Rundblick über das Meer, das Kap der Guten Hoffnung und die ganze Stadt bis hin zu den Hottentot Mountains. Ekkehard hatte die erste Gelegenheit, ausgiebig Fotos zu machen.

Nach diesem gelungenen Start fuhren wir dann von Kapstadt zu unserem Heim in Somerset West.

Natürlich war bei unserer Ankunft Champagner kalt gestellt. Nach einer kurzen Hausführung saßen wir auf der Terrasse und genossen den Blick über die False Bay.

Danach machten Birgit, Ekkehard und Helmut einen ersten kleinen Einkaufsbummel in Theo´s Kwik Spar, um für das Frühstück am nächsten Morgen richtige Brötchen und Aufschnitt des deutschen Metzgers Raith einzukaufen.

Als wir abends zum Essen losfahren wollten, fiel das Licht aus…. Verzweifelt versuchten wir, die Sicherungen wieder reinzulegen. Vergebens! So entschieden wir, notfalls eine Nacht lang halt ohne Licht auszukommen

Danach ging es zum Dinner zu Steffanie. Dort wurden wir gut wie immer versorgt. Anstelle eines Desserts erklärte uns der Wirt, dem wir von unserem Stromausfall erzählten noch, wie wir die Sicherung wieder einschalten können, weil er auch immer wieder solche Stromausfälle zu beklagen hatte und das Problem kannte.

Als wir nach Hause kamen, versuchten wir natürlich unser Glück. Den „zarten Fingern“ von Gerda gelang es, die Sicherung auszutricksen und den Strom wieder einzuschalten

Natürlich wollten wir noch vor dem wärmenden Gas-Kamin sitzen – auch hier Fehlanzeige, weil etwas mit der Gaszufuhr nicht klappte; So begnügten wir uns mit einem Glas Wein!

 

Mittwoch, 26.09.2012

Whale Watching in Hermanus

Ausgeschlafen !!! Aber das Wetter war „mau“. Es hatte die Nacht über geregnet und gestürmt und war ziemlich kalt.

Helmut gelang es jedoch, den Fehler in der Gaszufuhr zu beheben und den Kamin einzuschalten, eine leichte Wärme zu erzeugen und ein ordentliches Frühstück vorzubereiten.

Birgit und Ekkehard konnten somit nach einem Schlaf wie Murmeltiere zum ausgiebigen Frühstück kommen.

Nach Prüfung des Wetterberichts, der für Hermanus – im Gegensatz zu Somerset West – noch recht vielversprechend aussah, entschieden wir uns, nicht in die Stadt oder die Winelands, sondern nach Hermanus zum Whale Watching zu fahren.

Auf dem Weg dorthin ging es zunächst zur Somerset Mall, um für Ekkehard eine Sonnenbrille und für Gerda ein Ladegerät für ihr Notebook zu erstehen – was beides erfolgreich verlief. Der Versuch, Bargeld bei der Standard oder First National Bank zu ziehen, scheiterte jedoch. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, beschlossen wir, die Lösung dieses Problems auf den nächsten Tag zu verschieben und erst mal in Richtung Hermanus zu fahren. Wir entschieden uns für die Route an der False Bay entlang über Strand, Gordons und Bettys Bay. Bei gutem Wetter konnten wir die ersten traumhaften Blicke genießen und aus der Ferne schon Wale erahnen.

Einen ersten Zwischenstopp legten wir in Betty’s Bay ein, wo wir die Pinguin-Kolonie besuchten. Es war gerade Brutzeit. Von vielen Pinguinen konnte man deshalb nur die Hinteransicht in den Erdhöhlen und den zusätzlich aufgestellten, oft von Besuchern gesponsorten Pinguin-Häusern sehen. Dazu gehört auch das Haus, das wir vor einiger Zeit von Jutta und Wolfgang geschenkt bekommen hatten! Es war wegen des frischen Windes ein beeindruckender, aber glücklicherweise nicht ganz so geruchsintensiver Besuch wie sonst üblich.

Weiter ging es nach Hermanus. Nach einem leichten Lunch hatten wir das große Glück, eine ganze Reihe von Walen zu sehen. Sie tauchten in Gruppen von bis zu 4 Tieren auf und kamen recht nahe. Ekkehard und Helmut konnten bei Sonnenschein erfolgreich viele Fotos schießen.

Auf dem Rückweg wählten wir die Route über den Sir Lowry’s Pass und ab dort begleitete uns das schlechte Wetter. Bei Nebel und Regen passierten wir die Passhöhe. Der Regen blieb leider unser ständiger Begleiter, bis wir am Freitag das Land Richtung Namibia verließen. Die Temperaturen sanken dabei bis auf 7 Grad und der Regen nahm teils sintflutartige Ausmaße an.

Wärme und Stärkung haben wir dessen ungeachtet abends bei Chez Max gesucht, wo wir ebenfalls köstlich bewirtet wurden, aber feststellen mussten, dass Helmuts Kreditkarte– wie sich später herausstellte, wegen Missbrauchs in den USA - gesperrt war.

 

Donnerstag, 27.09.2012

Stellenbosch

Während Helmut schon kurz nach 6.00 Uhr nach Kapstadt fahren musste, um seinen Antrag auf Permanent Residence zu beantragen und Gerda natürlich mit ihm aufgestanden war, konnten Birgit & Ekkehard noch etwas ausschlafen.

Nach einem gemütlichen Frühstück bei trommelnden Regen und gemütlich wärmenden Kaminfeuer fuhren Birgit & Gerda zur Mall, während Ekkehard vor dem Kamin eine Lesestunde einlegte.

In der Mall trafen wir Helmut nach seiner Rückkehr aus Kapstadt und versuchten erneut, Geld zu ziehen. Oh Schreck, Gerdas Visa-Karte wurde vom Automaten verschluckt…. Verzweifelt versuchten wir, die Karte wieder heraus zu bekommen, vergeblich… Erst Birgits Zauberhänden gelang es, die Karte dem defekten Automaten zu entlocken…

Aber das war noch nicht alles. Beim erneuten Versuch, unter Aufsicht einer FNB-Mitarbeiterin Geld zu ziehen, stellte sich heraus, dass durch das „Verschlucken der Karte“ der Pin zerstört war. Erneutes Anstellen am Schalter…. Nach Reinstallation der Pin gelang es endlich, Geld zu bekommen.

Gutgelaunt fuhren wir nun nach Hause zurück, konnten Ekkehard mit ins Auto „einladen“ um dann gemeinsam nach Stellenbosch zu fahren.

Da es weiter regnete, ersetzten wir den geplanten Stadtrundgang durch eine Stadtrundfahrt. Dabei konnten wir Birgit und Ekkehard, die von der Vielfalt und der Sauberkeit Stellenboschs erstaunt waren, die wichtigsten Straßen und Gebäude zeigen. Spaß machte ihnen wohl auch der Besuch bei Ohm Sam Si Winkel, einem historischen Krämerladen in der Dorpstraat.

Danach fuhren wir auf den Hellshoogte Pass zum Weingut Delaire. Hier hat der Milliardär und Diamentenhändler Graaf sich mit vielen Millionen Rand sein Prestigeweingut hingestellt. Die Architektur der Gebäude, die Gartenanlagen, die Skulpturen, die Gemälde, eingebettet in eine Traumlandschaft sind zutiefst beeindruckend!

Als Kontrast wollten wir Birgit und Ekkehard das Weingut Camberley unserer Freunde John & Gael Nel zeigen. Leider fanden dort zur Zeit Bauarbeiten statt und John und Gael waren zudem nicht zu Hause.

Einen Light Lunch haben wir dann gegenüber in der Beerenfarm Hillcrest zu uns genommen, wo man bei schönem Wetter ebenfalls einen wunderschönen Blick auf die verschiedenen Bergmassive hat.

Unser nächster Besuchsversuch beim Weingut Graham Beck mit ebenfalls schönen Skulpturen und einer tollen Architektur schlug ebenfalls fehl. Leider, leider wurde das Weingut nämlich vor kurzem von einem der reichsten Südafrikaner, nämlich Anthonij Rupert aufgekauft, der in Franschhoek schon mehrere Weingüter und ein Oldtimermuseum besitzt. Die Erben des verstorbenen Graham Beck haben wohl einen guten Deal gemacht und sind jetzt nur noch in der Robertson Area vertreten.

In Franschhoek haben wir nach einer wetterbedingten Ortsbesichtigung nur aus dem Auto heraus dann eine Weinprobe bei offenem Kamin bei Haute Cabriere eingenommen.

Bei sturmflutartigen Wetter ging es dann über Stellenbosch nach Somerset West zurück.

Ein leckeres Abendessen bei Blue Water, die ihr Fischrestaurant sehr nett renoviert haben, rundete den Tag ab.

 

Freitag, 28.09.2012

Von Kapstadt nach Windhoek

Schon vor der Abreise zum Flughafen herrschte plötzlich Aufregung. Gerda wollte die Abflugzeit checken und stellte fest, dass auf der Homepage von Air Namibia unter der Flugnummer SW 743 statt der im Reiseplan eingetragenen Abflugzeit 12.20 Uhr als Zeit 13.40 Uhr aufgeführt war. Als dann auch noch in den Flugbescheinigungen von Lufthansa City Center Titanic Südstern bei Schniebers und Jungs unterschiedliche Flugzeiten angegeben waren, war die Verwirrung komplett. Schnell konnte jedoch durch einen Anruf bei Air Namibia – wo eine kompetente und freundliche Dame sehr schnell Auskunft geben konnte - eine Klärung dahingehend herbeigeführt werden, dass die ursprünglich eingetragene Abflugzeit von 12.20 Uhr korrekt war.

So konnten wir uns mit Benjamin – unserem Taxi-Fahrer von Axxess-Afrika auf den Weg zum Flughafen machen.

Beim Einchecken gab es den nächsten Schreck: Helmut hatte seine Lufthansa Senator-Karte für den Flug nicht dabei. Glücklicherweise aber wurden trotz elektronischem Ticket die Papierausdrucke unserer Buchungen von Air Namibia akzeptiert.

Nach einem etwas unruhigen Flug mit bestem Service und gutem Essen erreichten wir Windhoek. Während Birgit mit ihrem Diplomatenpass in Windeseile durch die Zollkontrollen gelangte, standen wir anderen bei den Immigration Countern doch sehr lange in der Schlange. Dafür hatte Birgit das Gepäck schon komplett aufgeladen, als wir die Zollkontrolle passierten.

Am Ausgang wurden wir von Udo Kannegießer herzlich in Empfang genommen. Udo brachte uns zuerst zum Einchecken in die Palmquell Lodge. Saubere, große Zimmer mit TV, Telefon und allen notwendigen Einrichtungen, jedoch mit leicht „antiquiertem“ Ambiente, erwarteten uns dort. Lobenswert waren die großen, sehr bequemen Betten!

Udo holte uns dann zu einem ersten Stadtrundgang ab. Beeindruckend waren die absolute Sauberkeit und die „deutsche Architektur“. Die Christuskirche war leider verschlossen. Udo berichtete uns, dass vor längerer Zeit ein bekannter Künstler Urlaub in Windhoek gemacht hatte. Immer und immer wieder ging er in die Kirche und man fragte ihn, warum er denn so oft kommen würde. Er meinte zunächst, dass „irgendetwas mit der Kirche nicht in Ordnung sei“. Nach einer Weile stellte er dann fest, dass die Glasscheiben komplett falsch herum eingesetzt waren. Nach einer Spendensammelaktion erklärte sich der Künstler bereit, die Fenster alle neu einzusetzen und dabei auch gleichzeitig die Bleiverglasung zu ersetzen. So erstrahlt die Kirche heute im vollen Glanze. Natürlich stand auch das benachbarte Reiterdenkmal auf dem Programm!

Der neue Teil der Stadt ist übrigens stark geprägt durch den Einfluss von Kuba, Ostdeutschland, Nordkorea, der UDSSR und China, die alle im Befreiungskampf die SWAPO unterstützt hatten.

Ein gemeinsames Abendessen, zu dem auch Udos Frau Helen mit hinzukam, rundete den Abend ab. Das von Deutsch-Namibianern betriebene Restaurant „Am Weinberg“ bewirtete uns mit einer ausgesuchten Qualität und bestem Service. So klang der Abend bei guten Gesprächen mit Helen, die ebenfalls perfekt deutsch spricht, schön aus.

 

Samstag, 29.09.2012

Fahrt von Windhoek über das Hochland Gebirge und den Spreetshoogtepaß hinunter in die Namib Wüste, älteste Wüste der Welt   (± 250 km)

Nach einem ausgiebigen, sehr guten Frühstück brachte Udo uns dann zuerst zum alten Friedhof von Windhoek, wo Ekkehard die Gräber seiner Verwandten besuchen wollte. Leider war dies, weil er keine näheren Angaben über die Lage der Gräber hatte, erfolglos. Udo bot ihm jedoch an, bei der Stadtverwaltung die genaue Lage der Gräber zu ermitteln und die entsprechenden Infos an Ekkehard weiter zu geben.

Wir konnten jedoch auf dem Friedhof am Beispiel von Udos Familie einen großen Teil deutscher Geschichte in Namibia nachvollziehen. Eine Reihe wunderschöner Gräber beherbergten nämlich Mitglieder von Udos Familie. Einige von Ihnen waren mehr als 100 Jahre alt geworden.

Während Udos Mutter ebenfalls auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden hatte, wurden die Andenken an Udos Vater, der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war und dessen Leichnam niemals identifiziert werden konnte, auf der ehemaligen Farm der Familie gelassen.

Keineswegs beeindruckt, sondern erschüttert hat uns der auf einem Hügel errichtete, mit hohen Stahlzäunen umgebene, streng bewachte Präsidentenpalast. Dabei handelt es sich um einen Komplex mit riesengroßen abweisenden Prunk-Gebäuden, Hubschrauberlandeplatz und Gästehäusern für Staatsbesucher, von dem man keine Fotos machen darf, vielleicht auch deshalb, damit niemand erfährt, was hier trotz weitgehend armer und darbender Bevölkerung errichtet wurde.. Ein Präsidentensitz, den man eher für ein wohlhabendes Land mit hundert Millionen Einwohnern, aber nicht für ein armes 2-Millionen-Volk erwarten würde. Die einheimische Bevölkerung war übrigens auch erschüttert, dass kein Namibianer und kein heimisches Unternehmen einen einzigen Auftrag oder Job bei den ganzen Baumaßnahmen erhalten hat. Vielmehr wurde alles komplett von Nordkorea gebaut. Die Nordkoreaner sind es übrigens auch, die die großen Drogenprobleme ins Land gebracht haben.

Danach ging es dann in Richtung Hochland-Gebirge. Bereits nach kurzer Zeit konnten wir die ersten Kudus und Affen beobachten. Besonders beeindruckend waren auch die riesengroßen Siedler-Webervogelnester, die bis zu 500 Vögel beherbergen können. Um diese Nester herum leben übrigens gerne Zwergfalken.

Beeindruckend waren auch die Kameldornbäume, die mit ihren gelben sehr proteinreichen Früchten ein hervorragendes Futter für Schafe sind.

Unser Weg führte uns an den riesengroßen Farmen mit 15.000 bis 20.000 ha vorbei, auf denen überwiegend Rinder und Pferde gehalten werden.

Auf dem Spreetshoogte-Pass machten wir unter einem schattenspendenden Baum bei Temperaturen von fast 40 Grad unser erstes Picknick. Wieder einmal konnten wir feststellen, wie gut Udo vorgesorgt hat. Von Softdrinks über frisches Obst, Tomaten und Gurken, Aufschnitt und Käse, Butter und Kekse bis hin zum Brot hatte er alles gekühlt in seinem Auto mitgebracht. Später konnten wir feststellen, dass er in seinem Autokühlschrank nicht nur für den ersten Tag, sondern für die gesamte Reise bzw. größere Etappen ohne Einkaufsmöglichkeiten alle Sachen für ein mittägliches Picknick mitgebracht hatte.

Auf dem weiteren Weg hatten wir das Glück, ein Klippspringer-Paar zu fotografieren – eine seltene Chance, da die Klippspringer beim Erblicken von Autos und Menschen immer sofort unter den Steinen verschwinden.

Das Schicksal war uns übrigens weiter hold, weil wir auch Elande (Elenantilopen) sahen, die sich in dieser Gegend sich normalerweise nicht aufhalten. Weiterhin begegneten wir auf eingezäunten Brahman Bullen, Fleischschafen und Edelantilopen.

In der Namib Naukluft Lodge, unserem ersten Reiseziel wurden wir freundlich empfangen und in unsere Zimmer geführt. Danach konnten wir schwimmen und ein wenig relaxen. Viele Erdhörnchen, die oft zu 30 als Individuen in einer Gruppe leben, und Siedlerwebervögel waren von unserer Terrasse aus um eine kleine künstliche Wasserstelle herum zu beobachten.

Danach konnten wir bei einem Sundowner einen phantastischen Sonnenuntergang erleben.

Zum Abendessen besuchte uns Nicky, die jüngste Tochter von Udo, die zu dieser Zeit gerade in einer benachbarten Lodge arbeitet. Aus den Gesprächen mit Udo und ihr konnten wir wieder vieles über Land und Leute, die Gepflogenheiten und die teils recht harten Lebensbedingungen in Namibia erfahren.

 

Sonntag, 30.09.2012

Tages Ausflug zu dem Sesriem-Canyon und Sossusvlei mit den höchsten bekannten Dünnen der Welt   (± 250 km)

Bereits um 5.00 Uhr klingelte der Wecker, da wir zeitig zu unserem Tagesausflug ins Soussusvlei aufbrechen wollten. Bei untergehendem Mond fuhren wir an den roten Dünen vorbei, die aufgrund der starken Regenfälle im letzten Winter größtenteils mit Gras bedeckt waren.

Über den 4 x 4 Trail erreichten wir dann bei Sonnenaufgang den Soussusvlei. Die Schatten auf und zwischen den roten Dünen, die Vielfalt der Landschaft bei der aufgehenden Sonne begeisterten uns immer wieder und führten zu vielen Fotostops.

Vielfältige Eindrücke konnten wir auch bei der Wanderung durch die Dünen hinauf zum Dead Vlei mit seinen abgestorbenen Kameldornbäumen gewinnen.

Nach dieser Wanderung fuhren wir quer rüber zum Soussusvlei, um dort unter den Bäumen unser Frühstück einzunehmen – ein weiteres von vielen schönen Erlebnissen, zumal die Wasserstelle am Soussusvlei auch einige Tiere anlockte, während sich andere Besucher auf dem Grat der Dünen als Bergsteiger versuchten.

Auf dem Weg zum Sesriem Canyon konnten wir viele Bäume mit Narafrüchten bewundern, die deutlich größer als Äpfel werden und von den Einheimischen sehr gerne gegessen werden. Die Kerne dieser Früchte werden auch gerne getrocknet, geröstet und im Winter verzehrt.

Der Sesriem Canyon war für uns ein beeindruckender Beweis der Wirkung der Naturgewalten über viele tausende von Jahren hinweg. Der extrem heftige Wüstenregen, der nicht so schnell im Erdboden versickern kann, hatte er im Laufe der letzten gut zwei Millionen Jahre einen Graben in das Sedimentgestein gefräst, der einen Kilometer lang, an einigen Stellen 30 Meter tief und manchmal nur zwei Meter breit ist: Den Sesriem-Canyon, durch den nach solchen Regenfällen der Tsauchab-Fluß fließt Selten hat die Natur eindrucksvoller und ästhetischer bewiesen, wie konsequent steter Tropfen den Stein höhlen kann.

Auf dem Rückweg zur Namib Naukluft Lodge machten wir noch in der Moon Mountain Logde, auf der Udos Tochter Nicky, die uns am Vorabend zum Abendessen besucht hatte, zur Zeit arbeitet, eine Kaffeepause. Vicky zeigte uns die ganze Lodge und auch eines der Luxuszimmer, das sehr geschmackvoll eingerichtet war. Diese „Tented Luxory Lodge“ liegt hoch auf einem Berghang und bietet einen phantastischen Blick in die weite Landschaft.

Nach Rückkehr in unserer Lodge hatten wir wieder die Möglichkeit, uns von den Strapazen des Ausflugs zu erholen. Wir konnten erneut einen traumhaften Sonnenuntergang beobachten und genossen danach einen schmackhaften Braai in einem schönen, gemauerten Innenhof vor dem Hintergrund der gewaltigen Felssteine.

 

Montag, 01.10.2012

Fahrt von der Namib Naukluft Lodge durch den Namib Naukluft Park: Kuiseb Canyon, Wasserstelle Ganab & Hotsas, Welwitchiafläche, Blutkuppe & Mondlandschaft entlang dem Swakopflußbett nach Swakopmund   (±350 km)

Nach Verlassen der Namib Naukluft Lodge begegneten wir sofort einer riesengroßen Herde von Springböcken. Viele weitere Tiere sollten bereits an diesem Tag unseren Weg kreuzen. Dazu gehörten zunächst Ludwigstrappen und Schwarzbrustschlangenadler.

In Solitaire, einem kleinen Flecken mit Tankstelle und Autowrack-Museum nahe der Namib Naukluft Lodge machten wir einen Zwischenstopp. Kurz danach hatten wir das Glück, eine Wildkatze mit rotschimmernden Ohren, die nach Udos Schilderungen nur sehr selten zu sehen ist, zu erblicken.

Nach der Einfahrt in den Namib Naukluft-Park fuhren wir zunächst auf einem Berg, von dem aus wir erneut einen phantastischen Blick in die unendlich weite Landschaft genießen konnten. Hier entstand das „Gruppenfoto“, das Udo von uns Vieren gemacht hat!

Auf der Weiterfahrt konnten wir auch die besonders kargen und felsigen Stellen der Wüste erleben. Udo berichtete uns auf der langen Fahrt u.a. von einem guten Freund der Familie, Hanno Martin, der dem Krieg und Kriegsdienst entgehen wollte und mit seinem Freund deshalb für zwei Jahre in die Wüste zog und in dieser Gegend gelebt hatte. Über ihre Erlebnisse haben die beiden in dem Buch „Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“ berichtet.

Übrigens wurden während des Krieges alle deutschsprechenden Namibianer in das Konzentrationslager Andalusia im Freestate gebracht, wo sie fast 7 Jahre verbringen mussten. Während dieser Zeit mussten die Frauen unter „Hausarrest“ die Farmen bewirtschaften. Nur mit Polizeibegleitung durften sie sich gegenseitig auf den Farmen besuchen, um zumindest ein wenig Kontakt aufrecht zu erhalten.

Auf unserem weiteren Weg konnten wir erneut die Tierwelt bewundern. Wir sahen Strauße, Oryxe, eine ganze Erdmännchen-Kolonie (sehr putzige kleine Scharrtiere mit großen Augenhöhlen), Ruppertstrappen (gibt es nur in der Namib-Wüste), eine große Zebra-Herde und mehrere Warzenschweine.

Von der Kuiseb-Bridge ging es über Gemsbokwater, Groot Tinkas, Bloedkoppie, und Hotsas nach Ganab. Während der Fahrt erklärte Udo uns immer wieder die Vielfalt der Pflanzen: Wildes Ebenholz, Tamarisken (die wegen ihres Salzgehaltes von den Tieren gegessen werden), Euphobien und Pamarura. Natürlich fehlten auch die Tiere nicht auf diesem Weg. So konnten wir u.a. junge Ohrengeier, die ausgewachsen eine Flugspannweite von 2 m erreichen, bewundern.

Bei 40 Grad machten wir Picknick auf einem Rastplatz bei Tinkas. Beeindruckt haben uns hier die Balserholzbäume, die aus den Steinen herauswachsen. Auch die Köcherbäume (eine Aloe-Art) die im Juni wunderschöne gelbe Blüten hervorzaubern, begeisterten uns.

Und dann gab es für uns die erste, ca. 600 Jahre alte Welwitchia-Pflanzen zu sehen: ein wahres Wunder der Natur! Die Pflanzen haben nur zwei Blätter, die durch Wind und Wetter so auseinander gerissen werden, dass sie wie ein runder Kaktus aufgehen. Im Sommer blühen die weiblichen Pflanzen wunderschön. Die Welwitschia, die uns zunächst am ca. 50 km langen Welwitschia Drive auf unserem Weg nach Swakopmund, aber auch noch später immer wieder begegnen sollten, können bis zu 1.500 Jahre alt werden!

Vor einer beeindruckenden „Mondlandschaft“, nicht mehr weit von Swakopmund entfernt, legten wir bei immer noch fast 40 Grad eine Kaffeepause ein.

Danach führte uns unser Weg weiter an die Küste nach Swakopmund, wo wir nach 40 Grad in der Wüste kurze Zeit danach bei „kalten“ 16 Grad ankamen. Übrigens verließen wir dabei die Gravel Roads und fuhren dann die letzten Kilometer auf vermeintlich dunkel geteerten Asphaltstraßen. Udo klärte uns allerdings auf, dass es sich dabei um Salzstraßen handelte, eine bei Regen höchst rutschige und unangenehme Angelegenheit.

Nach Ankunft in Swakopmund und dem Einchecken im Hotel Schweizer Haus der Familie Anton (mit Wurzeln in Königsberg und Kleve) hatte Ekkehard die Chance, seine 80jährige Tante Erika im Café Anton zu treffen und zusammen mit Birgit viel Neues über seine Familie zu erfahren.

Ein gutes Abendessen erwartete uns im nahe gelegenen Brauhaus, das nach typisch deutscher Tradition geführt wird. Beeindruckend war vor allem die Sammlung der unter der Decke angebrachten Flaggen. Seinen Schweinebraten mit Rotkraut und Knödeln verzehrte Helmut mit großem Vergnügen, musste aber immer wieder an die Decke schauen, wo die DDR-Flagge und die Reichskriegsflagge einträchtig nebeneinander hingen.

 

Dienstag, 02.10.2012

Ausflug nach Walvisbay mit Katamaranfahrt und Stadtbummel in Swakopsmund

Nach einem gemütlichen Frühstück im Café Anton ging es in dichtem Nebel und bei nur 14 Grad los nach Walvisbay. Eigentlich hatten wir keine rechte Lust zu unserer eingeplanten Katamaranfahrt, aber Udo konnte und am Vorabend glücklicherweise doch noch dazu überreden. Die 30 km Fahr waren beeindruckend. Rechts von der Straße im Nebel Sandstrand und Brandung mit vielen neu gebauten Ferienhäusern und links nahtloser Übergang in die Wüste.

Im trüben Dunst bei jedoch stiller See bestiegen wir Marco´s Katamaran Seawind, nahmen auf dem Deck Platz und harrten der Dinge, die da kommen würden. Unsere nicht allzu hohen Erwartungen wurden auf der dreistündigen Fahrt mehr als übertroffen, nicht nur weil es aufklarte und zunehmend sonniger wurde, sondern weil wir wieder mit der Tierwelt in engen Kontakt kamen. Mit Pelikanen und Seerobben, die uns für einen Fisch sogar auf dem Boot besuchten, auf Du und Du sowie Delphine und Robben, die unser Boot die ganze Zeit begleiteten. Daneben hatten wir Gelegenheit, den Austerfischern bei der Ernte zuzuschauen und Seelöwen- und Robbenkolonien bei Pelikan Point anzusteuern. Nach mehr als dreistündiger Bootsfahrt machte Udo dann noch eine kleine Rundfahrt durch das expandierende Walvisbay und brachte uns bei inzwischen strahlendem Sonnenschein bei allerdings sehr frischer Brise an eine Bucht mit tausenden von Flamingos.

Zurück im Hotel haben wir dann im Café Anton gemeinsam Tee / Kaffee / Kakao zum Aufwärmen getrunken und Kuchen gegessen, bevor sich dann am Nachmittag unsere Wege vorrübergehend trennten.

Helmut & Gerda gingen nach einem Stadtrundgang und einem Kurzbesuch im Brauhaus, wo Helmut das „Deutsch-Südwest-Ambiente“ und die unterschiedlichen Flaggen fotografierte, zu Udo´s Neffen, dem Goldschmied Rolf Schmidt gegangen. Die dort bereits am Vortag von Gerda entdeckten schönen Ohrringe befanden sich erwartungsgemäß in kürzester Zeit in Gerdas Gewahrsam. Beim Bezahlen mit Helmuts Kreditkarte gab es wie befürchtet die böse Überraschung: Die Kreditkarte wurde erneut nicht akzeptiert. Durch einen Anruf bei Lufthansa Credit Card stellte sich heraus, dass die Kreditkarte gesperrt wurde. Grund: An unterschiedlichen Orten in den USA wurde versucht, höhere Hotelrechnungen mit der Karte von Helmut zu bezahlen.

Birgit & Ekkehard entschieden sich nach einem Rundgang durch die Stadt zuerst für einen Besuch in der Kristall-Galerie, um sich dort u.a. den größten bekannten Kristall-Klumpen der Welt anzusehen. Viele weitere Kristalle begeisterten Augen und Herz der beiden – fast hätten Birgit & Ekkehard zwei Kristalle gekauft.

Danach waren die beiden noch im privat betriebenen Swakopmund Museum. Besondere Anziehungspunkte des wohl größten Museum seiner Art in Namibia sind die Originaleinrichtung der berühmten Swakopmunder Adler-Apotheke, sowie eine umfangreiche Ausstellung über die ethnischen Gruppen Namibias, ein originaler Ochsenwagen, diverse Dioramen zu geschichtlichen Ereignissen in Namibia sowie eine umfangreiche Sammlung namibischer Insekten.

 

Danach trafen wir vier uns wieder im Cafe Anton, wo wir uns dann die bisher von Helmut gemachten Fotos gemeinsam auf dem Computer ansahen. Helmut bekam selbst von Halbprofi Ekkehard Lob für seine Bilder. Dabei entschieden wir, am nächsten Tag die Robbenkolonie und die Flamingos vom Programm zu streichen, weil Ekkehard die Bilder von Helmut übernehmen konnte (die Batterie seiner Kamera war beim letzten Teil der der Tagestour schon leer).

 

Mittwoch, 03.10.2012

Von Swakopmund entlang der Atlantikküste in Richtung Norden - Ferienorte Wlotzka's Baken & Henties Bay und Robbenkolonie am Kreuzkap. Dann via Uis nach Twyfelfontein (± 450 km)

Nach unserem letzten Swakopmunder Frühstück traten wir dann um 09.00 Uhr die Weiterreise in Richtung Norden an. Ein schönes Schauspiel erlebten wir, als Ekkehard versuchte, die Flamingo-Kolonien zu fotografieren. Jedes Mal, wenn er sich ein wenig den Flamingos durch Überwinden von Bodenwellen und Wassergräben näherte, wichen diese wie in einer Front zurück Richtung Meer.

Unser Weg entlang der Küste führte auch an den vom Dung der Tiere komplett schwarz schimmernden Guano-Inseln vorbei. Die Guanos ziehen sich nachts auf diese Inseln zurück, da sie hier sicher vor den Schakalen sind. Der Guano-Dung wurde früher als Dünger nach Europa exportiert. Noch heute dient er als Grundstoff für Sprengmittel und Kosmetika.

Weiter ging es durch Wlotzkasbaken, einer total witzigen kleinen Feriensiedlung. Wlotzkasbaken liegt in der Küstenwüste Namib direkt am Atlantik. Hier reihen sich bunt angestrichene Behausungen, angefangen von Containern, über Eisenbahn-Waggons, Holzhäuser und gemauerten Häuser aneinander. In Wlotzkasbaken gibt es keinen Strom und kein fließendes Wasser. Als einzigen Luxus hat sich die Eigentümergemeinschaft allerdings jetzt einen Mobilfunkmast erlaubt.

An diesen Ort reisen die Feriengäste zum Teil in kleinen Privatflugzeugen und zum Teil im Auto an, um hier in der Abgeschiedenheit auf ihre Art Ferien zu machen.

Weiter ging es nach Henties Bay, wo wir einen kleinen Zwischenstopp einlegten, um den Ort zu besichtigen. Beeindruckend waren die teils sehr großen Ferienhäuser und vor allem der 9-Loch-Golfcourse, bei dem nur die Abschläge und die Greens wirklich grün waren, während die Sand-Fairways wie riesige Sandbunker wirkten. Interessant und neu für uns war, dass nach den Platzregeln auf dem sandigen Fairways die Bälle vor dem Schlagen stets aufgeteet werden durften. Beim nächsten Mal sollten wir hier einen längeren Stopp einplanen und auch einmal eine Runde Sand-Golf spielen!

Ab Henties Bay ging es wieder vom kühlen Meer auf der C 35 Richtung Osten ab in die Wüste nach Uis. Die Außentemperaturen kletterten schnell wieder von 17 auf mehr als 35 Grad. Auf dem weiteren Weg fanden wir am Straßenrand – insbesondere um Uis herum – reihenweise Shops am Straßenrand in Form primitiver Tische mit darauf ausgebreiteten Halbedelsteinen, die die Einheimischen selbst abbauten und zu verkaufen versuchten. Meist waren die „Stände“ nicht besetzt und es war nur ein Behälter vorhanden, in den man bei einem Kauf einen Betrag nach Belieben hineinlegen konnte. Udo berichtete aber, dass bei wirklichem Kaufinteresse meist schnell jemand unter einem ein wenig Schatten spendenden Busch aufgetaucht wäre und uns „bedient“ hätte.

Auf dem weiteren Weg durch das Damaraland Richtung Khorixas begegneten uns viele Eselskarren, die dort für die Einheimischen immer noch eines der Hauptverkehrsmittel sind. Ab und zu gab es sogar eine richtige Parallel-Fahrbahn nur für die Eselskarren neben unserer Straße!

Über Khorixias, einem Ort mit eigener regionaler Verwaltung, Schule, Tankstelle und sogar einer kleinen Universität ging es dann ca. 30 km weiter zum „Versteinerten Wald“. Auf einer Fläche von etwa 300 x 800 Metern liegen dort 50 bis 60 größere fossile Baumstämme, die zwischen 240 und 300 Millionen Jahre alt sind. Die größten Stämme sind etwa 30 Meter lang und haben bis zu 6 Meter Umfang. Der namibische Petrified Forest ist zwar für Reisende, die so etwas zum ersten Mal sehen, recht interessant, aber mit dem gleichnamigen, ca. 400 qkm großen Nationalpark in Arizona nicht vergleichbar.

 

Danach ging die Fahrt, oftmals durch die Straße kreuzende Herden von Dorpa- und Damara-Schafen unterbrochen, weiter zum Mowani Mountain Camp.

Hier konnten nach kurzer Erfrischung im Schwimmbad nicht nur die begeisterten Fotografen von einem speziellen View Point aus einen spektakulären Sonnenuntergang mit Drinks und Snacks genießen. Nach einem gesetzten Essen im offenen Zelt dieser sehr schönen Lodge genossen wir dann die Nacht in unseren komfortablen Zelten.

 

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Weiterfahrt nach Palmwag / Grootberg Bergen, Besichtigung von Felsgravierungen / Zeichnungen, Verbrannter Berg, Orgel Pfeifen (± 100 km)

Nach einem gemütlichen und guten Frühstück brachen wir gegen 8.30 Uhr zuerst zu den „Orgelpfeifen“ auf. Die an Orgelpfeifen erinnernde eindrucksvolle Ansammlung stehender Basaltsäulen entstand vor ca. 150 Millionen Jahren durch das Eindringen flüssiger Lava in eine Schiefergesteinsformation, die im Laufe der Zeit durch Erosion freigelegt wurde. Majestätisch ragen diese zu schnell erkalteten Lava-Flüsse wie wahre Orgelpfeifen am und aus dem Berg hervor.

Als nächstes stand der „Verbrannte Berg“ auf unserem Programm. Der 80 Millionen Jahre alte Lavastrom, der durch Hitze- und Druckmetamorphose entstand, bildet in der Abenddämmerung mit seiner rotbraun-violetten Farbe einen großen Kontrast zu dem 200 Millionen Jahre alten beigen Umgebungsgestein aus Karoo-Schiefer. Der unweit der Orgelpfeifen gelegene Verbrannte Berg überragt seine Umgebung um etwa 200 Meter. Es war für uns faszinierend, diese sehr unterschiedlichen geologischen Formationen auf engstem Raum zu erleben – ein wahres Eldorado für Geologen!

Nach kurzer Weiterfahrt erreichten wir dann Twyfelfontein, seit 2007 Weltkulturerbe und eine der umfangreichsten Fundstätten von Felsgravuren auf der Welt. Über 2500 Gravuren befinden sich auf einer Reihe von glatten Felsplatten aus rötlichem Sandstein und stellen zumeist Tiere oder Tierfährten dar, wobei es sich sowohl um Wild als auch um domestizierte Tiere wie z.B. Rinder handelt. Die uns durch Udo auf einem Rundweg gezeigten Zeichnungen waren sehr gut erkennbar und werden den San (Bushmen) zugeordnet. Über das Alter - Schätzungen bewegen sich zwischen 2000 und 10000 Jahren ist man sich nicht einig.

Udo berichtete uns übrigens , dass er auch auf der Farm seiner Eltern viele alte Gravuren auf Felsplatten gefunden hatte. Er zeigte uns auch einen weiteren nahe Twyfelfontein gelegenen, weniger frequentierten Ort mit Gravuren – die „7 Platten“. Auch hier wurden natürlich wieder von Ekkehard und Helmut Fotos geschossen.

Ermüdet von der Hitze und dem Kraxeln durch das Gestein machten wir uns dann auf den Weg nach Palmwag.

Eigentlich hatten wir für die Palmwag Lodge gebucht. Udo hatte uns jedoch vor Reisantritt darüber informiert, dass die Lodge von Wilderness Safaris zum Jahresende aufgegeben wird, weil die Häuptlinge der Einheimischen, denen das Land gehört, zuviel Pacht haben wollen. Trotz intensiver Verhandlungen konnte man sich nicht einigen. So verlieren – wie auch an anderen Stellen – Einheimische wegen der Habgier ihrer Oberhäupter ihre Arbeit. Wilderness Safaris hatte uns deshalb ohne Mehrkosten in das Desert Rhino Camp umgebucht, in dem auch täglich zwei Game Drives in den Leistungen mit eingeschlossen waren.

Die eigentlich für 15.00 Uhr vorgesehene Weiterfahrt von der Palmwag Lodge zum Desert Rhino Camp verzögerte sich. Eines der Paare, die mit uns mit dem Landrover von Wilderness Safaris zum Desert Rhino Camp weiterfahren sollten, war im wahrsten Sinne des Wortes mit seinem Mietwagen im Sand steckengeblieben. Die deshalb mit etlicher Verspätung begonnene Fahrt von Palmwag zum Desert Rhino Camp war de facto ein erster, ausgesprochen spannender Game Drive, der 3,5 Stunden dauerte. Wir waren allerdings wegen der Verspätung und fehlender informationen im Hinblick auf die Kleidung überhaupt nicht darauf vorbereitet und kamen erst nach Sonnenuntergang ziemlich durchfroren in der Lodge an. Auf dieser Anreise mit unserem Guide Peter („We are almost there“) haben wir wahrscheinlich sowohl die schon vorhandenen Erkältungssymptome wie auch deren Ursachen vertiefen können…

Dennoch haben wir den Game Drive genossen. Gesehen haben wir u.a.: Giraffen, Oryxe, Springbock, Zebras, „Wüsten-Elefanten“ sowie Weißrücken- und Ohrengeier.

Beeindruckend war auch hier neben der Tierwelt wieder die Vielfalt der geologischen Formationen. Abends nahmen wir – nachdem wir uns am Feuer aufgewärmt hatten und für den Rhino Game Drive gebrieft wurden – ein gemeinsames Abendessen am großen Tisch im Hauptzelt der Lodge ein.

 

Freitag, 5. Oktober 2012

Tagesausflug im Damaraland mit einer großen Verschiedenheit an Pflanzen, Tieren & Gesteinformation; Sichtung von Elephanten und anderen Tieren

Am nächsten Morgen wurden wir bereits um 6.00 Uhr geweckt. Nach einem kurzen Frühstück ging es schon vor 7.00 Uhr auf zur Rhino-Tracking Tour. Über Felsen und Steine, ausgetrocknete Flußbette und sonstige mehr als holperigen Strecken versuchte Peter – unser Guide an diesem Tag – Rhinos zu finden. Obwohl die Tracker schon früh als Vorhut rausgefahren waren, hatten wir bis zum Mittag jedoch leider kein Nashorn gefunden.

Sehen, beobachten und fotografieren konnten wir jedoch: Giraffen, Zebras, ganze Herden von Springböcken, Geier, Löwen, Elefanten, Zebras, Oryx, Springböcke aber leider keine spitz- oder breitmauligen Rhinos

Allerdings hatten wir dennoch ein ganz besonderes Erlebnis: Wir entdeckten nämlich ein Chamäleon auf einer Euphorbia Damarana – unglaublich – weil bisher wohl weder Udo, noch sonst einer der Ranger so etwas gesehen hatte.

Peter und seine Kollegen servierten uns dann unter Bäumen ein Picknick mitten in der Wildnis. Entgegen der zweiten Gruppe entschieden wir, nicht noch weiter nach Nashörnern zu suchen, sondern zum Camp zurück zu fahren. Kurz nachdem sich unsere Wege getrennt hatten, vermeldete die andere Gruppe die Sichtung von Rhinos….

Etwas entschädigt wurden wir dafür durch den Anblick einer wunderschönen ca. 1.000 Jahre alten weiblichen Welwitschia. Ein wirkliches Pracht-Exemplar!

Beeindruckend auch auf dieser Fahrt zurück ins Camp war wieder die Weite sowie die Vielfalt von Flora und Fauna und die Tatsache, dass sich immer wieder Wasserstellen innerhalb der Wüste fanden – ein Naturerlebnis pur!

Diese Mal kehrten wir noch rechtzeitig zum Sundowner ins Camp zurück, wo wir den Tag mit einem gemeinsamen Abendessen abschlossen und uns wieder früh zur Ruhe begaben.

 

Samstag, 6. Oktober 2012

Weiterreise über Grootberg Pass, Kananga & Outjo zu dem weltberühmten Etosha Nationalpark   der zu den ältesten und größten der Welt gehört (± 300 km)

Bereits kurz nach 07.00 Uhr brachen wir wieder mit dem Landrover von der Desert Rhino Logde zur Palmwag Logde auf, um von dort unsere Weiterreise zur Etosha-Pfanne fortzusetzen. Diesmal nahm unser Fahrer Pieter tatsächlich wie von uns gewünscht den kürzesten Weg, der allerdings über weite Strecken wieder „über Stock und über Stein“ führte und mehr als zwei Stunden dauerte. Wir hatten uns natürlich vor der Abreise erkundigt, ob wir noch Chancen haben würden, auf dem kurzen Weg zurück nach Palmwag Tiere zu sehen, was Peter verneinte. So waren wir wegen der Morgenkühle zwar mit wärmenden Ponchos ausgestattet, aber eigentlich nicht aufs Fotografieren eingerichtet. Als ob die Tiere es geahnt hätten. Sie krochen sie aus allen Löchern hervor. Aus nächster Nähe liefen die Zebras vor unser Auto, eine Giraffe stand einige Meter neben dem Straßenrand, Kudus kreuzten unseren Weg, ein Schakal lief einige Meter an unserem Auto entfernt vorbei. Und dann plötzlich sahen wir rechts von uns in aller Schönheit einen prächtigen Geparden. Wir konnten unser Glück kaum fassen, obwohl Ekkehard sofort als Zugabe noch ein paar Leoparden sehen wollte. Abgerundet wurde unsere „Tiersammlung“ auf dem Rückweg nach Palmwag noch durch Kudus. Natürlich war es schade, dass wir von all diesen Tieren nur Schnappschüsse machen konnten und keine „richtigen Aufnahmen“, weil die Teleobjektive und das Stativ auf der Ladefläche des uns begleitenden Landrovers mit dem Gepäck lagen….

Die rumpelige Fahrt musste übrigens einmal unterbrochen werden, weil der Reservereifen so lose war, dass er abzufallen drohte. Udo machte Pieter darauf aufmerksam und wollte den Reservereifen mit Pieter zusammen befestigen. Aber: im Landrover und im Begleitfahrzeug, das unsere Koffer transportierte, waren keinerlei Werkzeuge zu finden, die ein Befestigen ermöglicht hätten. So beschloss Pieter mit seinem Kollegen, den Reifen per Hand (was wegen der losen Schrauben ganz einfach war) abzumontieren und auf das Kofferfahrzeug zu legen.

Bei der Palmwag Lodge luden wir dann wieder unser Gepäck in Udos Toyota Landcruiser zurück. Der Kühlschrank wurde wieder angeschlossen und die freundlicherweise von der Lodge kaltgestellten Getränke wurden wieder eingeladen.

Bevor wir losfahren wollten, stand plötzlich der „Löwenforscher und Löwenfreund“ Flip Stander, von dem Udo uns schon berichtet hatte, mit seinem Tracking-Fahrzeug mit Suchantennen auf dem Parkplatz der Palmwag Logde. Flip lebt in bescheidensten Verhältnissen und steckt all sein Geld und Spenden in sein Hobby. Er verfolgt seit Jahren den Weg von Löwen, um so einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Tiere und zum Erhalt der Arten in bestimmten Gegenden zu leisten. Udo, der ihn kennt und sehr verehrt, wechselte hocherfreut einige Worte mit ihm.

Nach diesem Intermezzo ging es dann in Richtung Grootberg Pass weiter. Udo berichtete uns, dass dieser Pass auch von Elefanten benutzt wird – was einer seiner Freunde hautnah und nicht ganz ohne Gefahren erleben durfte.

Die Weiterreise erfolgte über den Grootberg Pass , Kamanjab und Outjo vorbei an endlos vielen Termitenhügeln zu dem weltberühmten Etosha Nationalpark, der zu den ältesten und größten der Welt gehört.

Auf dem Weg konnten wir noch ein besonders prächtiges Exemplar eines Flaschenbaums in voller Blüte sehen und natürlich auch für die Fotosammlung ablichten.

Durch die Weite des Landes – ab Outjo wieder über geteerte Straßen – gelangten wir zum Anderson Gate – dem westlichen Eingang des Etosha National Parks.

Direkt nach Passieren des Gates war es dann mit dem Asphalt wieder vorbei. Dafür konnten wir auf unserer ersten Pirschfahrt bis nach Okaukuejo eine Vielzahl von Tieren teils aus nächster Nähe beobachten:

  •                
  •                 Hunderte von Springböcken und Steppenzebras
  •                 4 schlafende Löwen am Straßenrand in der Abendsonne
  •                 Und am Wasserloch in Okaukuejo unmittelbar vor unserem Chalet: Rhinos, Elefanten und Schakale

Nach dem Abendessen, bei dem ein Schakal in unmittelbarer Nähe unseres Tisches herumstreifte, konnten wir nochmals am Wasserloch 10 Rhinos, mehrere Löwen, Elefanten und Schakale beim Trinken beobachten.

                                   

 

 

Sonntag, 7. Oktober 2012

Tierbeobachtung in der Etosha-Pfanne

Am folgenden Morgen brachen wir zur Tierbeobachtung Richtung Westen zu den unterschiedlichen Wasserlöchern in der Etosha Pfanne auf. Schon auf dem Weg dorthin kreuzten Sekretärsvögel, Strauße und eine männliche Gackeltrappe sowie ein „gerupfter“ Schakal, der wohl einen Kampf hinter sich hatte, unseren Weg.

Etosha-Pfanne war zum Zeitpunkt unseres Besuchs zu Beginn der Regenzeit noch nicht mit Wasser gefüllt. Vielmehr blickten wir auf eine endlose, weitgehend ausgetrocknete Salzwüste mit einer Vielzahl von Fata Morganas. Schließlich erreichten wir ein kleines Wasserloch (Okondeka), das – so schien es uns – nur Raum und Wasser für einige wenige Tiere bieten konnte.. Aber wie so oft hatten wir uns getäuscht: Wir konnten hier jede Menge Giraffen, Oryxe und Springböcke beim Trinken beobachten.

Ohne Udo hätten wir allerdings vieles nicht gesehen und erfahren. Immer wieder sprach er auf dem Weg Kollegen an, die ihm Tipps für die Lokalisierung der Tiere gaben. So konnten wir u.a. Streifen-Gnus und Steppenfalken bewundern und an jedem Wasserloch nicht nur zufällig, sondern gezielt neue Erlebnisse sammeln.

Am Gemsbokvlakte-Wasserloch waren es zunächst riesige Zebraherden und nach einem „Schichtwechsel“ erneut Springböcke und Oryxe. Aber auch Schwarznasen-Impalas konnten wir dort bewundern.

Am Olifantsbad-Wasserloch sahen wir erneut Oryxe, Impalas, Kudus einschließlich der Kudu-Antilopen sowie Strauße und Zebras.

Immer wieder wurden die Fahrten zwischen den Wasserlöchern durch Udos Erzählungen aufgelockert. Besonders nett fanden wir die folgende Geschichte: Die kleine Tochter (damals knappe 3 Jahre) einer guten Freundin war zum ersten Mal in Afrika und begegnete dort zum ersten Mal einem kleinen schwarzen Kind. Ganz erstaunt schaut sie ihre Mama an und fragte: „Mama, haben die das Kind zu lange im Backofen gelassen?“ (Erklärend muss erwähnt werden, dass es in Familie der Kleinen eine Großbäckerei gab und sie somit mit „Backöfen und deren Folgen“ sehr vertraut war).

Am Nebrowni-Wasserloch sahen wir dann endlich „unsere Elefantenherde“. Gleich 8 Elefanten erblickten wir auf einmal. Einer von ihnen streichelte mit seinem Rüssel eine ganze Weile zärtlich über den Rücken seines Gefährten. Dabei fuhr er ganz langsam, aber stetig sein Riesen-Geschlechtsteil aus, bis es fast bis auf den Boden hing. Natürlich lichteten Ekkehard und Helmut den fünfbeinigen Elefanten für ihre Fotosammlung ab.

Nach einem kleinen Picknick, diesmal auf der Terrasse von Udos kleinem Bungalow in der Okaukuejo Lodge konnten wir uns ein wenig ausruhen, bevor wir erneut zur Tierbeobachtung losfuhren.

In der unendlichen Weite der Steppe erblickten wir erneut Springböcke ohne Ende. Ekkehard konnte aber auch eine tolle Aufnahme von einem Gelbschnabeltoko machen.

Plötzlich erblickten wir bei unserem Game Drive zwie große und vier kleine Löwen, die offensichtlich auf Beute warteten. Es war faszinierend zu beobachten, wie sich eine große Oryx-Herde langsam zurückzog und wie ein Schakal in der Nähe herumschlich und sich offensichtlich Hoffnungen auf den Rest der Löwenbeute machte.

Nach diesem Erlebnis führen wir zu jener Stelle weiter, wo wir am Vortag nach einem Hinweis die ersten Löwen erblickt hatten. Wir hatten das Glück, sie erneut zu sehen. Sie hatten sich allerdings in „Ruheposition“ begeben und dösten dort vor sich hin. Auf einmal kam ein erster und kurz danach ein zweiter Mähnenlöwe heranstolziert. Ein tolles Bild! Auf dem Rückweg zur Lodge erblickten wir dann noch eine Riesenherde von Gnus, die in Namibia nur als Wildebeest bezeichnet werden..

Nach dem Abendessen erwartete uns am Wasserloch direkt vor unseren Chalets der Okaukuejo Lodge ein Schauspiel ganz besonderer Art: Eine ganze Reihe von Rhinos und Löwen beäugten sich misstrauisch und veranstalteten die Vorstufen eine Kampfes mit Schnauben und Drohgebärden. Immer wieder bewegte sich abwechselnd die eine der beiden Gruppen nach vorne und die andere zurück – wobei sich erstaunlicherweise die Löwen im Rückwärtsgang bewegten, um nicht von einer Nashorn-Attacke überrascht zu werden! Wir konnten unsere Blicke gar nicht von dem durch Scheinwerfer an der Wasserstelle ausgeleuchteten Schauspiel abwenden. Dennoch wurden wir nach einer ganzen Weile von der Müdigkeit übermannt und begaben uns zu Bett. Später in der Nacht muss es dann doch noch einen Kampf zwischen den beiden Parteien gegeben haben. Wir wurden vom lauten Gebrüll der Tiere geweckt und liefen sofort zum Wasserloch. Der Kampf fand dann allerdings abseits des Loches, für uns leider nicht einsehbar, statt. Wir erlebten von unserem Beobachtungsposten aus nur die Geräusche der Tiere und die zu uns herüberwehenden Staubfahnen.

 

Montag, 8. Oktober 2012

Weiterreise nach Halali und Wildbeobachtung an den zahlreichen Wasserlöchern und im freien Feld

Nach dem Auschecken im Okaukuejo-Restcamp machten wir uns auf dem Weg zu unserer nächsten Bleibe in Halali zuerst zum Nebrowni-Wasserloch auf. Auf dem Weg konnten wir erneut viele Oryxe, Giraffen, Springböcke aber auch Sekretärsvögel beobachten. Erschreckend für uns war, dass bei dem letzten Flächenbrand vor ca. 4 Wochen 80.000 bis 100.000 ha und damit ein riesiger wichtiger Lebensraum der Tiere zerstört worden war. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass bereits im Oktober 2011 ca. 250.000 ha verbrannt waren, war es für uns rätselhaft, wie die Tiere dort noch ihren Nahrungsbedarf decken konnten. Bei den Bränden waren übrigens auch 5 Farmen komplett abgebrannt. Wieder einmal erfuhren wir von Udo, wie hilfsbereit die Nambianer nicht nur Fremden gegenüber, sondern auch untereinander sind. Alle Farmer in der Gegend hatten beim Brand ihre Zäune entfernt bzw. abgerissen, so dass die Tiere auf die nicht betroffenen Farmen laufen konnten. Die Farmer der nicht betroffenen Farmen halten dann die fremden Tiere solange auf ihren Flächen, bis die Flächen der geschädigten Farmen wieder Nahrung bieten.

In dem verbrannten Gelände waren übrigens jetzt deutlich die Schneisen und Trampelpfade zu erkennen, die sich die Tiere zu den Wasserlöchern geschlagen hatten.

Erneut fuhren wir ein weiteres Mal zum Gemsbokvlakte-Wasserloch,, wo wir Zebras, Zebras und nochmals Zebras beobachten konnten.

Auf dem Weg zum Olifantsbad-Wasserloch, das wir ebenfalls erneut aufsuchten, begegneten uns dieses Mal Impalas und Kuhantilpen. Am Aus-Wasserloch waren es dann Impalas, Kudus, Kuhantilopen und Warzenschweine, die die unsere Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Am Homob-Wasserloch wartete dann wieder die Vielfalt der Giraffen, Zebras, Springböcke, Strauße, Oryxe und Streifen-Gnus auf uns.

Das Sueda-Wasserloch, das wir danach besuchten, war nahezu vollkommen ausgetrocknet. Selbst Udo hatte hier noch keine so große Trockenheit erlebt.

Beim Charitsaub-Wasserloch wartete wieder ein Elefant auf uns oder vermutlich eher auf ein Weibchen. Diese Vermutung wurde auch deshalb gehegt, weil sein Geschlechtsteil, das allerdings viel älter und verschrumpelter aussah als das des vorangehenden Elefanten, weit ausgefahren war.

Am Salvadora-Wasserloch konnten wir danach ein zumindest vom Äußeren her recht betagtes Löwenmännchen mit ungepflegter Mähne und mehreren Löwinnen beobachten.

Auf dem Weg zum Rietfontain-Wasserloch querten plötzlich drei Elefanten unseren Weg. Es ist schon überwältigend, diese Riesentiere in „Streichelweite“ vor sich zu sehen! Ohne Udo hätten wir sicher einen deutlich größeren Abstand gehalten.

Während wir am Rietfontein-Wasserloch Strauße, Schildraben und Springböcke beobachteten, erblickte Udo auf einmal unmittelbar neben unserem Auto unter einem alten Baumstamm zwei kleine Löwenbabies. Selbst Udo, der schon einiges erlebt hat, hatte so etwas noch nicht erlebt. Gemeinsam rätselten wir vergebens darüber nach, warum die Löwenmutter ihre beiden Kleinen unmittelbar an der Straße so nahe bei Menschen alleine gelassen hatte.

Nach einer ausführlichen Siesta fuhren wir dann bei über 40 Grad zum Moringa-Wasserloch, wo wir ein einsames Nashorn beobachten konnten. Danach ging es zum Goas-1-Wasserloch, wo zwei weibliche und ein junger männlicher Löwe relativ gut versteckt auf uns warteten. Es war interessant zuzusehen, wie die Giraffen das Treiben der Löwen misstrauisch beobachteten und sich zu ihrer eigenen Sicherheit immer wieder um einige Schritte zurückzogen. Auch die anderen Tierherden witterten oder erahnten zumindest die Löwen und hielten gebührenden Abstand. Am Goas-2-Wasserloch konnten wir dann noch Rotschnabelenten und Riesentrappen beobachten und auf dem Weg zurück zur Lodge gab es dann noch winzig kleine Steinböcke zu sehen.

Bei Sonnenuntergang erlebten wir am Halai-Wasserloch hinter unseren Chalets zum Ausklang des Tages noch einen wunderschönen Sonnenuntergang mit Rhinos,. ein Erlebnis der ganz besonderen Art!

 

Dienstag, 9. Oktober 2012

Wildbeobachtung an den zahlreichen Wasserlöchern und im freien Feld und Weiterreise ins Mushara Bush Camp

Erst um 9.00 Uhr machten wir uns auf den kurzen Weg zu unserer nächsten Lodge. Gemütlich wie wir den Tag begonnen hatten, so begegnete uns auch eine große Kudu-Herde.

Nochmals führte Udo uns zum Goas-1-Wasserloch, wo wir Kuhantilopen und Zebras sahen. Beim Goas-2-Wasserloch waren es dann die Nilgänse, Zebra-Mangusten und Impala-Bullen, die unsere Aufmerksamkeit auf sich lenkten.

Hatten wir anfangs ob der Ankündigung des Besuches der vielen Wasserlöcher die Befürchtung, dass Langeweile aufkommen könnte, so war der Eindruck an keinem der Wasserlöcher oder auf den Fahrten auch nur einmal vergleichbar mit einem Vorerlebnis an gleicher Stelle. Immer wieder sahen und erfuhren wir Neues – so viel, dass wir es oft nicht mehr aufnehmen, geschweige denn aufschreiben konnten.

Auf dem Weg zum Springbokfontein-Wasserloch, das ebenfalls fast ausgetrocknet war, sahen wir eine gemischte Herde aus Gnus, Springböcken und Zebras – und mitten unter ihnen ein fast komplett schwarzes Zebra.

Immer wieder ließen wir unseren Blick fasziniert über die ausgetrocknete Etosha-Pfanne schweifen. Bei dem vermeintlich immer wieder in der Ferne schimmernden Meer handelte es sich allerdings weiterhin um eine Fata-Montana!

Am Okerfontain-Wasserloch beobachteten wir einen einsamen alten Elefanten, während am Kalkheuwel-Wasserloch eine uralte ganz dunkle Giraffe, ein großer Mähnenlöwe, Impalas und Springböcke auf uns warteten.

Interessant war auch der Blick auf einen einsamen Orxy mitten auf der weiten Ebene der Etosha-Pfanne.

Am Wegrand fanden wir darüber hinaus immer wieder viele große Termitenhügel, oft mit Schlupflöchern, in die die Mangusten ins Innere gehen um zu schlafen. Auch Warzenschweine kreuzten unseren Weg. Interessant auch das Bild einer Giraffe vor einem großen Termitenhügel, der komplett um einen Baum herum gebaut war!

Am Chudop-Wasserloch warteten dann noch zwei badende Elefanten, etwa 10 Giraffen, Springböcke, Impalas und Zebras auf uns. Am Koinachas-Wasserloch waren es dann wieder die Springböcke und Riesentrappen, die sich am Wasser labten.

Auf dem Weg zur Fischerpfanne, die leider überhaupt kein Wasser führte, begegneten uns Wildebeest (Gnus) und Giraffen.

Im Namutoni-Restcamp legten wir eine kleine Mittagspause ein. Danach wussten wir, warum Udo auf dieses Restcamp nicht so gut zu sprechen war: Schlechter Service, unfreundlich, mediokres Essen, kein Charme – so dass wir diesen Ort schnell wieder verließen.

Wie gerne hätte uns Udo auf dem Damara Dikdik-Drive seine Lieblingstiere – die Damara Dikdiks – die kleinste Antilope Afrikas – gezeigt. Aber der große Brand vor vier Wochen hatte alles Leben ausgelöscht oder vertrieben und so mussten weiter auf den Anblick dieser kleinen Tiere verzichten.

Am Klein-Namutoni-Wasserloch sahen wir dann noch Weißrückengeier, Rotschnabelenten, Giraffen und Springböcke. Als wir gar nicht mehr damit gerechnet hatten, erblickte Udo auf einmal rechts einer geteerten Straße doch noch zwei Pärchen von Damara Dikdiks. Nun war der Tag gerettet.

Nach einem weiteren erlebnisreichen Tag verließen wir den Park und genossen knapp außerhalb das Mushara Bush Camp, eine sehr schöne, perfekt in die Natur integrierte Anlage. Ein tolles Abendessen draußen in der Boma (Krahl) an weiß gedeckten Tischen mit Stoffservietten, Kerzenschein, besten Weinen, guten Gesprächen und einem schönen Gesang des Personals rundete unseren Tag ab.

 

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Über Tsumeb, Otavi & Otjiwarongo zur Frans Indongo Lodge (± 330 km)

Die erste Station auf unserem weiteren Weg war der Lake Otjikoto – ein vollkommen von Felsen umgebener natürlicher See. Noch nie hat es ein Taucher geschafft, bis auf den Grund zu tauchen. Bei einem Angriff haben die Deutschen ihr Kriegsmaterial sowie einen Geldschrank mit unbekanntem Inhalt in diesen See versenkt, was natürlich immer wieder Abenteurer zum Tauchen verführt.

Eine weitere Station auf unserer Reise war die Minen-Stadt Tsumeb mit dem Tsumeb-Museum, das komplett privat finanziert wird (damit die Stadtverwaltung „nicht reinredet“) und einen umfassenden Einblick in die „deutsche Geschichte“ des Landes gibt. Natürlich fehlte auch eine Souvenirladen nicht, in dem wir neben vielen erwarteten Gegenständen auch eine CD von Heino, besungen mit dem „Südwester-Lied“ vorfanden. Dieses Lied wurde 1937 von Heinz A. Klein-Werner für die Pfadfinder in Tsumeb geschrieben. Der Text des Lieds soll in diesem Bericht nicht unerwähnt bleiben, da er sicher den Zeitgeist und die Befindlichkeiten der Menschen in Deutsch-Südwest bestens wiederspiegelt:

Das Südwesterlied

Hart wie Kameldornholz ist unser Land

und trocken sind seine Riviere.

Die Klippen, sie sind von der Sonne verbrannt,

und scheu sind im Busche die Tiere.

Und sollte man uns fragen:

Was hält euch denn hier fest?

Wir könnten nur sagen:

Wir lieben Südwest!

Doch uns're Liebe ist teuer bezahlt,

trotz allem, wir lassen dich nicht,

Weil unsere Sorgen überstrahlt

der Sonne hell leuchtendes Licht.

Und sollte man uns fragen:

Was hält euch denn hier fest?

Wir könnten nur sagen:

Wir lieben Südwest!

Und kommst du selber in unser Land

und hast seine Weiten geseh'n,

Und hat uns're Sonne ins Herz dir gebrannt,

dann kannst du nicht wieder gehn.

Und sollte man dich fragen:

Was hält dich denn hier fest?

Du könntest nur sagen:

Ich liebe Südwest

Erstaunt hat uns diese teils durchaus schöne, malerische ehemalige Industriestadt mitten in der Wüste mit von blaublühenden Jacarandas und rotblühenden Flamboyantbäumen und den vielen Borganvillas gesäumten Straßen schon!

Nach einer längeren Reise, wo der Weg wieder gesäumt von Termitenhügeln war, erreichten wir die Frans Indongo-Logde, in der wir uns am Schwimmbad und auf der Terrasse vor dem Wasserloch entspannen und den Rest des Tages genießen konnten. Ein gesetztes Dinner, perfekt serviert, sogar mit Servierglocken über den Tellern, rundete einen weiteren gelungenen Tag ab.

 

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Rückfahrt nach Windhoek über Okahandja   (± 250 km)

Das Wetter hatte sich auf die letzten Tage unserer wunderschönen Reise eingestellt: zum ersten Mal lachte der Himmel in der Wüste nicht, sondern hielt sich bedeckt. Zum ersten Mal auch asphaltierte Straßen ohne Unterbrechung und dann noch um 09.55 Uhr die ersten (allerdings nur ganz wenigen) Regentropfen.

Auf dem Rückweg nach Windhoek machten wir einen kleinen Zwischenstopp auf dem Okahandja Craft Market. Außer Helmut, der schon über einschlägiuge Erfahrungen verfügte, waren wir alle doch sehr befremdet, wie die einheimischen Händler wie „Schmeißfliegen“ über uns herfielen und uns durch ihr Verhalten eher vom Schauen und Kaufen abhielten als uns zum Kaufen zu motivieren. So flüchteten wir schnell vom Craft Market und machten uns nach einem Kaffee auf den Weg zur Farm Teufelsbach-Mittendorf, die Bruno und Irmela Jordi, Verwandten von Ekkehard gehört.

Unglaublich, wie Irmela und Bruno uns allen gastfreundlich einen Lunch mit köstlichen Sachen von der eigenen Farm und der Umgebung bereiteten.

Viele Familienfotos wurden gezeigt und verwandschaftliche Bande wieder aufgefrischt. Bei unserem Besuch konnten wir viel über das doch recht beschwerliche Leben der Farmer, über die sich hier aber keiner beklagt, erfahren und so auch wieder und wieder feststellen, wie gut es uns doch daheim in Deutschland geht!

Voller Eindrücke und mit vielen guten Wünschen machten wir uns dann auf dem Weg nach Windhoek.

Bei einem Zwischenstopp in Udos Haus servierte uns Helen noch einen Kaffee und dann ging es zu Annegret Finke auf der Farm Finkenstein, die etwa auf halber Strecke zwischen Windhoek und dem Flughafen liegt.

Auch hier wurden wir unheimlich freundlich aufgenommen und in unsere Zimmer eingewiesen, in denen wir die letzte Nacht vor unserer Abreise verbrachten. Danach wurde jedoch zuerst einmal bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen auf der Terrasse auch hier die Familiengeschichte aufgearbeitet. Zunächst gesellte sich Annegrets Mutter Erika, die wir schon in Swakopmund getroffen hatten, dann auch Annegrets Tochter Erika mit ihrem Mann Shawn und Enkelkind zu uns. Eine Schwester Annegrets mit Tochter, die just an diesem Tag nach Deutschland auswanderte, kamen ebenfalls noch kurz herein.

Bei einem köstlichen und gemütlichen Abendessen erführen wir erneut viel Neues über Land und Leute, die sehr harten Lebensbedingungen und auch die Sorgen der Farmer bei ihrem Kampf gegen Naturgewalten und viele andere Widrigkeiten. Neu für uns war, dass es hier auf Finkenstein im Extremfall im Winter Temperaturen von bis zu minus 28 Grad gegeben hat. Annegret erzählte, dass gerade ein Frost von minus 8 Grad in der vergangenen Woche die neuen Gemüsepflanzen zerstört hatte.

 

Freitag, 12. Oktober 2012

Rückflug von Windhoek nach Kapstadt und für Birgit und Ekkehard weiter nach Deutschland

Nach einer kurzen Nacht brachte uns Annegret mit ihrem VW-Bus Annegret dann zum Flughafen nach Windhoek, während sich Udo, der mit auf Finkenstein geblieben war, von uns verabschiedete. Nun hieß es, von Namibia und Ekkehards Verwandten Abschied nehmen, was wir alle mit der Versicherung eines baldigen Gegenbesuches taten.

Nach einem ruhigen Flug trennten sich leider auch die Wege der Jungs (die jetzt in Somerset West dem deutschen Winter entfleuchten) und der Schniebers, die sich auf den Hamburger Herbst freuen.

Eine unvergessliche Zeit wird in unserer Erinnerung bleiben und uns sicher noch zu der einen oder anderen Unternehmung motivieren!